Schnelles Internet

Breitband - Die Grundlagen

Highspeed mit Breitband

Was bedeutet Breitband?

Unter "Breitband" versteht man einen Internetzugang mit einer hohen Datenübertragungsrate. Eine verbindliche Definition dafür gibt es allerdings nicht. Denn die Anforderungen an die Datenübertragungsraten steigen stetig. Auf Grundlage der NGA-Rahmenregelung der EU gelten Gebiete, die nicht über eine Versorgung von mindestens 100 Mbit/s verfügen, als nicht ausreichend versorgt.

Erläuterung der einzelnen Netzabschnitte und Ausbaustufen

  1. Das Backbone-Netz bezeichnet den Netzabschnitt zwischen den Netzknoten. Die Aufgabe des Backbone-Netzes ist die Vermittlung und Weitverkehr-Übertragung. Backbone-Netze sind in der Regel Glasfasernetze mit regionaler oder nationaler Ausdehnung.
  2. Ein Point of Presence (PoP) ist ein Knotenpunkt innerhalb eines Kommunikationssystems, der die Verbindungen zwischen zwei oder mehr Kommunikationsnetzen aufbaut. Am PoP werden die Verbindungen für den Daten- und Sprachverkehr von den verschiedenen Vermittlungsstellen zusammengeführt.
  3. Mobilfunkmasten werden ebenfalls mit Glasfaserkabel angebunden. Dies ist wichtig für den künftigen 5G-Ausbau.
  4. Freileitungen bieten eine gute Alternative zu erdverlegten Glasfaserleitungen in Regionen mit schwieriger Siedlungsstruktur, schwieriger Topografie oder schwieriger Geologie.
  5. Bei einem FTTC-Netz (Fibre to the Curb) wird die Glasfaser vom PoP bis zum letzten Kabelverzweiger im Ortsnetz verlegt. Von dort aus führen meist Kupferleitungen zu den Endkunden („letzte Meile“). Je größer die Entfernung zum Kabelverzweiger ist, desto geringere Datenübertragungsraten sind realisierbar.
  6. Bei einem FTTB-Netz (Fibre to the Building) führt die Glasfaserleitung direkt ins Haus. Dieses Netz wird auch Höchstgeschwindigkeitsnetz genannt.
  7. Bei der FTTH-Technologie (Fibre to the Home) führt die Glasfaserleitung zum Gebäude und wird über eine Inhouse-Verkabelung bis in die Wohnung verlegt.

 

Darüber hinaus spielt auch die Versorgung über Satellit eine zunehmend wichtige Rolle. Die Satelliten der neuesten Generation können flächendeckende und leistungsfähige Systeme mit Übertragungswerten von bis zu 100 Mbit/s liefern. Die Satellitentechnik kann daher eine schnelle und praktikable Übergangslösung darstellen.

Breitband ist die Grundlage der Digitalisierung. Wichtig ist jedoch nicht nur die Bandbreite, sondern beispielsweise auch deren permanente und gleichmäßige Verfügbarkeit beim Herunter- und Hochladen von Daten. Je nach Anwendungsszenario können auch Reaktionszeit, Energieeffizienz und andere Kriterien wichtig sein.

 

Wie viel Bandbreite für welchen Zweck?

Streamen, shoppen, surfen: Wie schnell sollte der Internetanschluss sein? Die Geschwindigkeit einer Internetverbindung wird mit der Datenübertragungsrate angegeben.

Die Trends sind vielschichtig und bergen große Potentiale: Entertainment wie Streaming in 4K-Qualität, das Internet of Things (IoT) aber auch telemedizinische Anwendungen im Bereich E-Health, die Automatisierung verschiedenster Prozesse, vernetzte Anwendungen der Industrie 4.0, Cloud Services, Intelligente Mobilität und E-Government machen die Breitbandverfügbarkeit zu einem maßgeblichen Faktor für die Wirtschaftskraft des Landes.

Wie schnell der Internetanschluss tatsächlich ist, hängt häufig neben der Datenübertragungsrate auch von dem verwendeten digitalen Endgerät oder der Anzahl der Nutzer, die zeitgleich online aktiv sind, ab.

Wie sieht die aktuelle Breitbandversorgung aus?

Nach dem Breitbandatlas, der interaktiven Plattform zur Breitbandverfügbarkeit in Deutschland, hat sich die Versorgung mit schnellem Internet in Baden-Württemberg sehr gut entwickelt.

Die Breitbandverfügbarkeit in Baden-Württemberg hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Während im gesamten Land Mitte 2017 nur 78 Prozent der Haushalte mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s versorgt waren, lag der Wert Ende 2022 bereits bei 94,61 Prozent.

Inzwischen verfügen sogar 90,62 Prozent der Haushalte über mindestens 100 Mbit/s und mehr als 80 Prozent der Haushalte haben mindestens 200 Mbit/s Bandbreite zur Verfügung. Im Gigabit-Bereich verzeichnete Baden-Württemberg einen rasanten Anstieg von 1,4 Prozent der Haushalte Mitte 2016 auf 71,85 Prozent Ende 2022 – also insgesamt eine Steigerung um über 70 Prozentpunkte.

Warum fördert die Landesregierung den Breitbandausbau?

Digitalisierung sichert den Wohlstand Baden-Württembergs langfristig und leistet einen wertvollen Beitrag zur Förderung nachhaltiger Entwicklungen sowie zur Gewährleistung der Gleichwertig der Lebensverhältnisse. Sie ermöglich die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben und steigert insgesamt die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist das Rückgrat der Digitalisierung und grundlegende Voraussetzung, um den digitalen Wandel zu ermöglichen und aktiv mit zu gestalten. Neben der stetig wachsenden Bedeutung der kabelgebundenen Breitbandnetze wächst der Datenverkehr über die mobilen Netze stark. Web-basierte und mobile Anwendungen, Big Data, Cloud Computing oder das Internet der Dinge sind Eckpfeiler der Digitalisierung. Digitalisierung braucht deshalb eine zukunftssichere mobile und feste Breitbandinfrastruktur.

Damit die Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung uneingeschränkt nutzen können, unterstützt das Land den Breitbandausbau der Telekommunikationsunternehmen überall dort, wo die wirtschaftlichen Voraussetzungen für einen privatwirtschaftlichen Netzausbau nicht gegeben sind. Neben der finanziellen Unterstützung sollen insbesondere die optimalen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft erreicht werden. Es ist das erklärte Ziel der Landesregierung, bis 2025 flächendeckend gigabitfähige Netze in Baden-Württemberg auf den Weg zu bringen.

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