Verkehrssicherheit

Landestag der Verkehrssicherheit 2013

„Ich würde am liebsten alle auszeichnen, die sich für die Bekämpfung von Verkehrsunfällen einsetzen“, sagte Innenminister Reinhold Gall anlässlich der Verleihung des Verkehrspräventionspreises beim Landestag der Verkehrssicherheit in Freiburg.

„Das Engagement für mehr Verkehrssicherheit kann mit Blick auf die 279 Menschen, die in diesem Jahr auf den Straßen unseres Landes bereits ihr Leben verloren haben, gar nicht genügend gewürdigt werden“, so der Innenminister weiter. Deshalb bestehe bei der Verkehrssicherheit nach wie vor Handlungsbedarf. Die Verkehrssicherheit im Land sei aber auf einem guten Weg. Mit der Verabschiedung des ersten Verkehrssicherheitskonzeptes der Landesregierung sowie der Umsetzung der Polizeistrukturreform und der damit verbundenen Einrichtung von schlagkräftigen Einheiten seien im Jahr 2014 die Weichen für mehr Sicherheit auf den Straßen gestellt worden. „Um durchschlagende Erfolge für mehr Sicherheit auf unseren Straßen zu erzielen, sind auch Menschen nötig, die sich vor Ort und mit großem Engagement für die Sicherheit auf den Straßen einsetzen“, betonte Innenminister Gall. „Der Landestag der Verkehrssicherheit ist deshalb ein Aushängeschild der Verkehrsprävention, um den uns andere Länder beneiden“, so Gall weiter.

Unter dem Motto „Sicher & Fair - weniger ist MEHR“ würden sich zahlreiche Partner der landesweiten Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR mit ihren Projekten und Kampagnen rund um die Verkehrssicherheit für Kinder, Heranwachsende, Junge Fahrer und Senioren auf dem Münsterplatz präsentieren. „Der Landestag ist eine Leistungsschau der Verkehrsprävention“, sagte der Innenminister. Gall: „Mit der Verleihung des Verkehrspräventionspreises werden in Freiburg außerdem Projekte ausgezeichnet, die sich in beispielhafter Weise dem Thema Verkehrssicherheit widmen.“ Diese ehrenamtlichen Projekte entstünden häufig aus eigener leidvoller Erfahrung und sollen zum Nachahmen anregen.

Einer der Preisträger habe sich beispielsweise der besonders unfallgefährdeten Zielgruppe der Jungen Fahrer angenommen. Besonders schlimm sei gewesen, dass sich während der Planungsphase mehrere tragische Verkehrsunfälle mit insgesamt sechs tödlich verunglückten jungen Menschen ereignet hätten. Die Initiatoren und Verantwortlichen hätten die Betroffenheit der Schüler als zusätzliche Aufforderung „hier mehr tun zu müssen!“ verstanden und hätten die Schülerinnen und Schüler durch viele Gespräche eng in die Projektplanung eingebunden. „Es ist tragisch, dass diese jungen Menschen ihr Leben verloren haben. Doch die Art und Weise, wie die Projektverantwortlichen mit dieser Tragödie umgegangen sind, war vorbildlich. Wenn das Projekt es geschafft hat, dass die beteiligten jungen Menschen im Straßenverkehr künftig achtsamer sind, ist ein großer Schritt getan. Ich wünsche mir sehr viele Nachahmer für dieses Projekt“, so der Innenminister.

Auszeichnungen

1. Preis:

2.500 Euro, gestiftet vom Innenministerium Baden-Württemberg, für die Berufliche Schule Rottenburg für das herausragende Verkehrspräventionsprojekt „Verkehrssicherheit - Schätze dich, schütze dich!“

Die Berufliche Schule Rottenburg wollte Ihre Schülerinnen und Schüler mit Aktionen zum Thema Verkehrssicherheit vor schlimmen Unfallfolgen bewahren. Besonders tragisch war, dass während der Planungsphase sechs junge Menschen durch Verkehrsunfälle in der Region Rottenburg ums Leben kamen. Die emotionale Betroffenheit der Schülerinnen und Schüler signalisierte den Verantwortlichen „hier noch mehr tun zu müssen!“. Zu Beginn einer Projektwoche wurden die Schülerinnen und Schüler durch die Experten der Verkehrsprävention Tübingen zu den Themen „Risikogruppe Junge Fahrer, „Begleitetes Fahren“, „Fahren ohne Fahrerlaubnis“ sowie „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ informiert. Um diese Erkenntnisse zu vertiefen, wurden Vorträge und Plakate aus dem Bereich Verkehrssicherheit in Gruppenarbeiten erstellt. Die beeindruckenden Ergebnisse wurden in einer Ausstellung der gesamten Schule präsentiert. Zum Abschluss konnten die Schüler zusammen mit „echten“ Rettungskräften des DRK und ADAC einen Film produzieren. Das Drehbuch enthielt die Darstellung einer Unfallsimulation mit einer anschließenden Rettungskette. Die Aktualität des Themas, die vorbildliche Einbindung der Schüler nach den schrecklichen Unfällen sowie die unkomplizierte Umsetzung des Projektes an anderen Schulen zeichnen diese Arbeit in herausragender Weise aus.

2. Preis:

1.000 Euro, gestiftet vom ADAC Südbaden e.V., für die Polizeidirektion Friedrichshafen für das Verkehrspräventionsprojekt „Tuning - aber sicher! - Projekt 110“

  • Berufsschüler helfen bei Verkehrsprävention“
  • „Schüler verpassen Tuning-Fahrzeug der Polizei neues Outfit“...

Dies sind nur zwei Beispiele zahlreicher Schlagzeilen in den Medien über die Aktion der Polizeidirektion Friedrichshafen, die gemeinsam mit Berufsschülern aus Ravensburg ein Fahrzeug tunte. Die Umsetzung der Grundidee erfolgte bereits 2007. Ein VW Golf wurde mit verschiedensten technischen An- und Umbauten ausgerüstet und eignet sich als „Eyecatcher“ hervorragend dafür, um mit den Jungen Fahrern bei Veranstaltungen zu diesem Thema ins Gespräch zu kommen. Im zurückliegenden Jahr wurde das Fahrzeug anlässlich der Messe „TUNING WORLD BODENSEE 2012“ erneut durch die Schüler der Gewerbeschule Ravensburg aufwändig restauriert und in den Polizeifarben Blau und Silber lackiert. Das „Showfahrzeug“ steht im Bodenseekreis sowie dem angrenzenden Ausland bei Veranstaltungen rund um die Verkehrssicherheit zur Verfügung. Es dient als Blickfang, um auf das Thema Fahrzeug-Tuning sowie weitere Unfallgefahren aufmerksam zu machen. Parallel wurde ein modernes Standprogramm entwickelt, das dem zunehmenden Informationsbedarf zum Thema „Tuning“ Rechnung trägt. Die enge Zusammenarbeit zwischen Jungen Fahrern und der Polizei sowie die Möglichkeit, das Tuningfahrzeug überall problemlos einsetzen zu können, zeichnen dieses Projekt aus. Daneben wurde die Öffentlichkeitsarbeit vorbildlich umgesetzt.

3. Preis:

500 Euro, gestiftet von der Landesverkehrswacht Baden-Württemberg e.V., für die Polizeidirektion Balingen und den Arbeitskreis GIB ACHT IM VERKEHR Zollernalb für das Verkehrspräventionsprojekt „13er Aktion“

Bereits seit dem Jahr 1988 besteht eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen der Polizeidirektion Balingen und dem dortigen Gymnasium im Bereich der schulischen Verkehrserziehung. Mit Unterstützung von Kooperationspartnern aus der Aktion GIB ACHT IM VERKEHR führen die Verkehrsbeauftragten regelmäßig Präventionsveranstaltungen für verschiedene Klassenstufen durch. Im Mittelpunkt des Projektes „13er Aktion“ stehen Abiturienten. Die Schülerinnen und Schüler erhalten von Verkehrsexperten Fachvorträge zu den Themen „Junge Fahrer“, „Aggressionen im Straßenverkehr“ sowie „Alkohol und Drogen“. Im Laufe der Jahre wurden die Inhalte immer wieder aktualisiert und den sich ändernden Anforderungen angepasst. So erfolgt nach den Expertenvorträgen inzwischen ein Fahrsicherheitstraining mit der Kreisverkehrswacht Balingen/Zollernalb. Dieses Projekt zeichnet sich besonders durch sein langes Bestehen aus. Die Inhalte werden permanent auf Aktualität geprüft und um neue, zeitgemäße Elemente, wie zum Beispiel das Fahrsicherheitstraining, ergänzt.

Sonderpreis

Die Universität Tübingen - Kinderneurochirurgie erhält einen Sonderpreis in Höhe von 500 Euro, gestiftet von der Unfallkasse Baden-Württemberg, für das Verkehrspräventionsprojekt „Sprung in der Schüssel - Warum brauche ich einen Fahrradhelm?“

Die Kinderuniversität Tübingen hat mit diesem Projekt herausragendes geleistet.
Den Kindern wird anhand einfacher Versuche vermittelt, wie wichtig und verletzbar unser Gehirn ist. So trägt beispielsweise eine Melone einen Radhelm, um zu demonstrieren, wie effektiv ein Helm vor Kopfverletzungen oder vor einem „Sprung in der Schüssel“ schützt. Es hat sich schnell gezeigt, dass man mit praktischem „learning by doing“ Kinder viel besser zum Tragen eines Radhelms animieren kann, als mit erhobenem Zeigefinger. Es entstand die Idee, eine Radhelmkampagne auf den Weg zu bringen, die alle Schulkinder im Land erreicht und so flächendeckend die gleiche Aufklärungsarbeit leisten kann, wie die Kinderuni vor Ort. Nach der Präsentation der Inhalte der Kinderuni in der Arbeitsgemeinschaft „Sicherer Schulweg“ bildete sich eine Gruppe von Verkehrspräventions-Spezialisten und -partnern, aus der heraus die landesweit einzigartige Radhelm-Kampagne „Schütze Dein BESTES“ in ihrer heutigen Form entwickelt wurde. Es ist den Verantwortlichen hervorragend gelungen, aus einem einzelnen Projekt eine landesweite Kampagne für alle weiterführenden Schulen zu entwickeln. Der Vorbildcharakter ist zwischenzeitlich so groß, dass sogar schon andere Bundesländer und auch die Schweiz die Kampagne übernehmen möchten.

Sonderpreis

Die Klasse 8 aG der Oscar-Paret-Schule Freiberg am Neckar erhält einen Sonderpreis in Höhe von 300 Euro, gestiftet vom Gewinnsparverein der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg e.V. als „Gesamtsieger des Schulkunst-Wettbewerbs 2013 der Radhelmaktion Schütze Dein BESTES.“

Im Rahmen der landesweiten Radhelmkampagne wurden im Sommer 2013 insgesamt drei Veranstaltungen an Schulen in Freiberg am Neckar, Bonndorf und Rottweil durchgeführt. In Kooperation mit dem Gewinnsparverein der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg e.V. und weiteren Partnern der Aktion GIB ACHT IM VERKEHR wurde für die beteiligten Klassen ein Schulkunst-Wettbeweb zum Radhelmthema „Schütze Dein BESTES.“ ausgeschrieben. Für die Gestaltung der Beiträge wurde ausdrücklich auf die breite Palette künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten hingewiesen - Zeichnungen, Malerei und Architektur waren ebenso erwünscht wie Videobeiträge als mediale Ausdrucksformen. Die Fachjury hat die Bildergeschichte der Klasse 8 aG der Oscar-Paret-Schule Freiberg am Neckar, die den Fahrradunfall eines Playmobilmännchens darstellt, zum Gesamtsieger des Schulkunstwettbewerbes gewählt. Die Botschaft dieser Bildergeschichte, „der tragische Tod der Playmobilfigur hätte durch einen Radhelm wohl verhindert werden können“, kann durchaus auf das reale Leben übertragen werden.

Auch im laufenden Jahr findet ein Wettbewerb zum Verkehrspräventionspreis Baden-Württemberg der Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR statt.

Gib acht im Verkehr

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